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Interview mit Sandro Widmer - OKB

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Interview mit Sandro Widmer

«Die Umsetzung der Strategie für nachhaltige Entwicklung ist ein Marathon und kein Sprint. Mit der Thematik Nachhaltigkeit haben wir uns intern intensiv befasst und viel Energie in die Sensibilisierung sowie Ausbildung gesteckt.»

 

Sandro Widmer, Nachhaltigkeitsverantwortlicher OKB
«In unserem gesamten Nachhaltigkeitsprozess gilt es noch viele Aspekte zu analysieren.»

Sandro Widmer, der Bankrat und die Geschäftsleitung der Obwaldner Kantonalbank wollen eine gelebte Nachhaltigkeitsstrategie. Keinen Papiertiger. Wie setzen Sie das um?
Mit einem regen Austausch. Sei es mit Mitarbeitenden, mit Projektteams oder mit Nachhaltigkeitsverantwortlichen anderer Kantonalbanken oder branchenfremder Unternehmen. Nur so kommen wir als Unternehmen intern und extern voran und schaffen es, Veränderungen umzusetzen.

Wie ist der Stand Ihrer Projekte, die Sie 2023 in Angriff nehmen wollten?
Es war ein intensives Jahr. Dank der sehr guten internen Zusammenarbeit und dem offenen Austausch mit unterschiedlichsten Abteilungen haben wir als Unternehmen viele Themenbereiche anpacken und vorantreiben können: Schulungen und weitere Aktivitäten, um die Mitarbeitenden für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren und ein Grundverständnis aufzubauen. Mit dem Nachhaltigkeitsrating der unabhängigen Firma esg2go lassen wir unser Handeln neu extern messen. In der Anlage- und Finanzierungsberatung ist Nachhaltigkeit inzwischen ein fester Bestandteil. Das sind nur einige Beispiele von Projekten, die uns bankintern 2023 beschäftigt haben.

Hat sich Ihr Verständnis von Nachhaltigkeit aufgrund Ihrer Tätigkeit verändert?
Mein Grundverständnis ist gleich geblieben, aber ich sehe die ganze Thematik umfassender. Es ist sozusagen kein Sprint, sondern ein Marathon. Es sind neue Aspekte hinzugekommen, mit denen ich mich bis anhin nicht auseinandersetzen musste. Beispielsweise die Personalpolitik. Wie werden die Mitarbeitenden auf diese Reise des Nachhaltigkeitsprozesses mitgenommen? Wie wirkt sich dieser Prozess auf die Rekrutierung neuer Mitarbeitenden aus? Oder auf das vorhandene Mobilitätskonzept?

Welche Herausforderungen haben sich für Sie ergeben?
Meine Arbeit hat viel mit Projektarbeit zu tun, und Projektarbeit hält für das Projektteam immer Überraschungen und Unvorhergesehenes bereit. Hilfreich ist dann ein guter Kontakt zu allen beteiligten Partnern inklusive externer Partner, sodass rasch Lösungen zur Hand sind. Ein Projektabschluss steht für die Einführung von etwas Neuem oder die Anpassung von etwas Bestehendem. Somit ist es für mich anschliessend sehr interessant, zu verfolgen, wie das Ergebnis aus diesem abgeschlossenen Projekt in der Praxis funktioniert.

Als Nachhaltigkeitsverantwortlicher müssen Sie wahrscheinlich einige Überzeugungsarbeit leisten?
Die Geschäftsleitung hatte bis dato stets ein offenes Ohr für meine Vorschläge aus der Nachhaltigkeitskommission. Das Thema Nachhaltigkeit ist der Geschäftsleitung und unserer Bank wichtig und auch strategisch verankert. Natürlich entstehen durch die Massnahmen auf den ersten Blick Kosten, die keinen direkt messbaren Ertrag generieren, sich aber längerfristig auszahlen werden. Dessen ist sich die Geschäftsleitung bewusst. In unserem gesamten Nachhaltigkeitsprozess gilt es noch viele Aspekte zu analysieren. Sicher werde ich auch einmal weniger populäre Massnahmen vorschlagen müssen, die zu grösseren Diskussionen führen dürften. Wir werden sehen.

Sie sagten gerade, der Geschäftsleitung und der Bank sei das Thema Nachhaltigkeit wichtig. Wie würden Sie das Verständnis der Obwaldner Kantonalbank für das Thema beschreiben?
Als umfassend. Wir orientieren uns als Unternehmen an den ESG-Werten, also an der Umwelt, dem Sozialen und der Unternehmensführung. Dementsprechend berücksichtigen wir bei unserem Handeln die verschiedenen Aspekte einer Massnahme.

Wo sehen Sie für die Obwaldner Kantonalbank die grössten Herausforderungen, um dem Thema gerecht zu werden?
Darin, allen Erwartungen gerecht zu werden. Als Kantonalbank sind wir gegenüber dem Kanton und seiner Bevölkerung verpflichtet. Gemäss Kantonalbankengesetz dient unsere Bank der volkswirtschaftlichen Entwicklung des Kantons. Würden wir beispielsweise nur auf den Aspekt Umwelt setzen, könnten wir unserem gesetzlichen Auftrag nicht mehr gerecht werden. Als Geldinstitut nehmen wir zudem eine besondere Rolle ein, weil wir beispielsweise mit der Gestaltung unserer Anlagelösungen Einfluss auf Investitionen nehmen können. Dieser Verantwortung sind wir uns bewusst. Wir sehen unsere Handlungsfelder und wissen, welchen Weg wir als Unternehmen einschlagen werden.

Welche Projekte werden Sie 2024 auf diesem Weg angehen?
Sicher die Überarbeitung des bestehenden Mobilitätskonzepts. Dann die Thematik mit Papier und Druckerfarbe. Auch geht der interne Sensibilisierungsprozess weiter. Das sind nur drei Beispiele für all die Themen, die darauf warten, angepackt zu werden. Erfahrungsgemäss werden laufend neue Themen dazukommen.

Als ein Resultat Ihrer Sensibilisierungsmassnahmen?
Unter anderem. Intern werde ich vermehrt auf das Thema Nachhaltigkeit angesprochen. Diese Reaktionen zeigen mir, dass die Investition in den Wissensaufbau und das Bilden eines Grundverständnisses bereits erste Früchte trägt.

Was wünschen Sie sich für 2024 in Sachen Nachhaltigkeit?
Ich wünsche mir, dass wir unsere Entscheidungen bewusster hinterfragen und treffen: Was nutzen und konsumieren wir? — Das gilt auch im Banking. Was soll finanziert und in was investiert werden? Welche Auswirkungen hat welcher Entscheid auf meinen nachhaltigen Fussabdruck? Dieses Analysieren, Abwägen und Setzen von Prioritäten ist nicht leicht und geht in den vielen alltäglichen Entscheidungen, die wir alle zu treffen haben, leider oft unter.


(Das Interview mit Sandro Widmer wurde im Geschäftsbericht 2023 publiziert.)

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